Tempo 30 in Ochenbruck: Ein Schritt in die richtige Richtung, aber…
Letzte Woche hat das Landratsamt Nürnberger Land entschieden, im Rahmen eines Pilotprojektes von 22-6 Uhr Tempo 30 auf der B8 in Ochenbruck einzuführen. Das Tempolimit soll vorerst unbefristet gelten, aber im Zusammenhang mit der Erneuerung durch lärmmindernden Straßenbelag erneut geprüft werden. Auch gilt das Tempolimit nicht auf der gesamten Ortsdurchfahrt, sondern nur von der Frauenfeldstraße bis zur Burgthanner Straße. [1] Mit diesem Kompromiss schmückt sich insbesondere der bayrische Innenminister Joachim Herrmann, der nach seinen Gesprächen mit der Bürgerinitiative Albtraum B8 (BI B8) vor ca einem halben Jahr sicherlich entscheidenden Einfluss auf die Entscheidung des Landratsamtes hatte. Begründet wird die Entscheidung hauptsächlich als Kompromiss zwischen der Bedeutung der B8 für den Verkehr und den Lärmschutzinteressen – besonders zu Zeiten der Nachtruhe – der Anwohner. Entscheidenden Einfluss hatte jedoch auf jeden Fall die BI B8, welche schon seit 2017 mit viel Engagement auf die Missstände hinweist. Beispielsweise stellen 24 000 Fahrzeuge täglich eine enorme Belastung für die Bewohner dar und die BI führte eigenständig Lärmmessungen durch. [2]
Die Einführung des zeitlich begrenzten Tempolimits sehen wir PIRATEN als einen ersten Schritt in die richtige Richtung, aber bei weitem noch nicht ausreichend. Hierzu äußert sich unser 1. Vorsitzender Markus Rauh, der selbst in Ochenbruck nahe der B8 wohnt und sich dort auch seit bestehen der BI B8 tatkräftig engagiert:
„Die Einführung des nächtlichen Tempolimits ist auf jeden Fall zu begrüßen und wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch Innenminister Joachim Herrmann. Auch wenn der negative Einfluss auf die Gesundheit der Anwohner durch die enorme Verkehrsbelastung endlich zur Kenntnis genommen wird, werden Sicherheitsaspekte – etwa für Kinder, Fahrradfahrer etc. – durch die zeitliche Begrenzung vollständig außer Acht gelassen. Des Weiteren muss das Tempolimit nicht nur auf die vollen 24 Stunden, sondern auch auf die gesamte Ortsdurchfahrt (von Ortsschild zu Ortsschild) erweitert werden, da es keinen Sinn ergibt hierbei die Anwohner am Rand des Ortes hierbei nicht zu beachten. Ein sog. ‚Flüsterasphalt‘ ist nur als Ausrede zu sehen, da diese Lösung für Tempo 50 unserer Kenntnis nach nicht existiert oder allenfalls in der wissenschaftlichen Theorie. Deshalb sehen wir PIRATEN noch deutlich mehr Handlungsbedarf und hoffen, dass das jetzt eingeführte Tempolimit nur ein Stupser ist, der den Stein nun final ins Rollen bringt und zu weiteren Maßnahmen führt.“ Zur Feier dieses Erfolges plant die Bürgerinitiative Albtraum B8 wieder einen ihrer Fahrradkorso auf der B8 durchzuführen.
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